14. Anhang / Artikel
14.1 Polizei stellt Unfall nach
LANGENBERG: Tote Skaterin: Polizei stellt Unfall nach
Gutachter untersucht Licht- und Sichtverhältnisse 
Langenberg (ei). Mit der genauen Rekonstruktion des schrecklichen Unfalles, bei dem vor vier  Wochen beim Überqueren der Bundesstraße 55 eine junge Inline-Skaterin getötet wurde, setzten  Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag Abend ihre Ermittlungen fort. Zu diesem Zweck wurde  die Bundesstraße komplett gesperrt, zwei Sachverständiger erstellten ein so genanntes  "Lichttechnisches Gutachten". 
Dabei soll die Frage geklärt werden, ob der Unfall vermeidbar gewesen wäre, wenn die stark  alkoholisierten Männer in dem Opel Vectra mit den vorgeschriebenen 70 Stundenkilometern  unterwegs gewesen wären. Die Männer waren nach dem Unfall zunächst geflüchtet, wurden aber  wenige Meter weiter von einer stationären Radaranlage fotografiert und später von der Polizei  aufgegriffen. Nachdem sie zunächst bestritten, etwas mit dem Unfall zu tun zu haben, änderten sie  ihre Meinung angesichts der belastenden Bilder.
[..]
Ellen Haase vom Kommissariat Vorbeugung der Kreispolizeibehörde Gütersloh ließ an der  Unfallstelle keinen Zweifel daran, dass auch Reflektoren an der Kleidung zu einem früheren  Erkennen der Skaterin geführt hätten. Büren und Haase forderten Inliner zudem auf, sich im  Dunklen durch Warn-Westen zusätzlich zu schützen.
Neue Westfälische online (21.3.2006)
14.2 Bewertung zu Inlinern im Verkehr der Hannelore-Kohl-Stiftung
Hier wird nach wie vor die gefährliche  Auffassung  vertreten, dass Skater  "Fußgänger mit  Sportgeräten" seien. Was  darin aber zu  Schutzkleidung und  Unfallverhütung steht ist  dennoch  nicht von  der Hand zu weisen.
14.3 Der ADAC empfiehlt Skaterinnen und Skatern 10 Goldene Regeln
10 "Goldene Regeln" 
Protection!
Skaten Sie immer in kompletter Schutzausrüstung  (Helm, Handgelenk-, Ellenbogen- und  Knieschützer;  sobald es dämmert, Skate-Lights!
Concentration!
Skaten Sie mit voller Aufmerksamkeit!
Respect!
Skaten Sie mit Rücksicht auf alle anderen  Verkehrsteilnehmer! Notfalls  Schrittgeschwindigkeit  fahren.
Dont break the rules, because the brake rules!
Bleiben Sie ohne Bremstechnik von belebten Wegen fern!
Look ahead!
Skaten Sie vorausschauend und überschätzen Sie sich  nicht!
Look down!
Achten Sie auf den Untergrund! Schlaglöcher, Schmutz  oder Laub erfordern Ihre vollste  Aufmerksamkeit.
Take the safest way!
Vermeiden Sie Landstraßen ohne Gehweg, fahren Sie  notfalls am äußersten linken  Fahrbahnrand. (Uhhh!  Böse!!!, die Red.)
Pass safely!
Machen Sie sich vor dem Überholen anderer  Verkehrsteilnehmer deutlich bemerkbar.
Respect the rules!
Als Inline-Skater sind Sie in der Straßenverkehrsordnung  den Fußgängern gleichgestellt,  mit allen Rechten und  Pflichten!  (Uhhh! Falsch!!!, die Red.)
Be smart!
Skaten Sie als gutes Beispiel voran.
14.4 Bundesrat Straßenverbot für Inline-Skates aufgehoben
Bundesrat
Straßenverbot für Inline-Skates  aufgehoben
 Von Felix Schirrmann
3. April 2009, 16:38 Uhr
Das generelle Straßenverbot für  Inline-Skater  ist gefallen. Der  Bundesrat hat zugestimmt,  dass  künftig in 30er-Zonen auf der  Straße  gerollt werden darf, wenn  der Gehweg nicht  befahrbar ist.  Für die Interessen-Vertreter der  Skater geht die Regelung jedoch  nicht weit  genug. Sie fordern  die  Gleichstellung zu  Fahrradfahrern. 
"Die Ansicht, dass die Straßen nur  dem Auto  zustehen, ist historisch  gesehen eine sehr  junge  Vorstellung und mitnichten der  Weisheit  letzter Schluss.“ Mit  dieser Einschätzung  steht die  Inline-Skater-Organisation  Berlinparade nicht mehr allein da.  Denn der  Bundesrat hat der  Aufhebung des  Straßenverbotes  für Inline-Skates zugestimmt,  wie  es bereits die  Bundesregierung  beschlossen hatte. Bisher durften  die  Sportgeräte nur auf Fußwegen  genutzt  werden. Aus diesem  Grund soll die  Novellierung das  Inline-Skaten nun auch auf  den  Straßen  erlauben. 
Die Verordnung der  Bundesregierung sieht vor,  kurze  Strecken in 30er Zonen für Skater  zu  öffnen, wenn Gehwege nicht  befahrbar sind.  Eine weitere  Aufhebung des Verbots wäre  allerdings  unvernünftig, wie Dieter  Wirsich vom  ADAC erklärt: „Inline- Skater brauchen zum  Fahren  weitaus  mehr Platz als Radfahrer  und  sind deshalb ein größeres  Risiko für den  Straßenverkehr“. 
Stephan Rößler, einer der  Berlinparade- Organisatoren, sieht  sich als  Interessenvertreter der  Inline-Skater und weiß  die  Verordnung zu schätzen. „Im  Grunde  fordern wir nur die  Gleichberechtigung mit den  Fahrradfahrern“, sagt er. Für ihn ist  das  Skaten deshalb mehr als ein   Freizeitsport:  „Ich und viele andere  nutzen die Skates auch  als  Verkehrsmittel, wenn man das  Rad  mal  nicht zur Hand hat“. Um ihren  Forderungen  Nachdruck zu  verleihen organisierten  Rößler  und  seine Mitstreiter in den letzten  neun  Jahren über hundert Skater- Demonstrationen.  Am  Ostermontag skatet die  Berlinparade  erneut durch die  Stadt. 
Neben der Berlinparade können  Inline-Skater  auch die Skate-Nacht  nutzen, um auf Berlins  Straßen  fahren zu dürfen. „Für 2009 haben  wir  zehn Veranstaltungen geplant“,  erklärt Detlef  Rehbock, der mit  Maike Feldner die Skate- Nacht  organisiert. Der 48-Jährige begrüßt  den  Beschluss des Bundesrates,  lehnt jedoch  gleichzeitig eine  weitergehende Nutzung der  Straßen  ab: „Skaten in einer 30er  Zone ist in  Ordnung, aber in einer  50er Zone ist das zu  gefährlich.“ 
Von der Verordnung werden zwar  alle Skater  profitieren, dennoch  hält sich das politische  Engagement unter den Sportlern in  Grenzen.  Während an den Skate- Nächten immer  tausend  bis  zweitausend Menschen  teilnehmen, ist die Teilnehmer-Zahl  bei den  Demonstrationen der  Berlinparade bedeutend  geringer.  Zwischen fünfhundert und tausend  Skater fahren bei den  Paraden im  Durchschnitt mit. Das Problem  bestehe darin,  dass die Leute zwar  Skaten wollten,  sich aber  nicht  dafür einsetzen würden, erläutert  Berlinparade-Organisator Rößler.
14.5 30.4.2009 Inline-Skater: Das große Lawblog-Quiz
Aus dem  LawBlog:
Unter den Lawblog-Lesern sind  sicher viele junge sportliche  Menschen, die sich öfter mal Inline-  Skater unter die Füße schnallen,  also die modernen Rollschuhe für  sehr Eilige.
An jene Leser im Besonderen und  an die anderen Leser im  Allgemeinen richtet sich nun  folgendes Quiz: Wo dürfen Inliner  nach aktuellem deutschem Recht  fahren:
a) auf dem Bürgersteig
b) auf dem Radweg
c) auf der Straße
d) auf der Datenautobahn
Es ist nur eine Antwort möglich!  Als Gewinn lockt ein Gratis-Abo  vom Finblog!
Ich vermute: Mindestens 50  Prozent der Antworten waren  falsch. Ich hätte auch spontan auf  Radweg getippt. Inline-Skater sind  aber im Sinne der  Straßenverkehrsordnung  Fußgängern  gleichgestellt. Das  geht zurück auf ein BGH-Urteil im  Jahr 2002 (VI ZR 333/00).
Im Prinzip, so der BGH damals,  seien Skater ähnlich schnell und  gefährlich wie ein Rad. Aber  wenn  man Skater als Fahrzeug einstufen  würde, müssten sie bei fehlendem  Radweg die Straße  benützen - und  das wäre nicht zumutbar. Also:  Gehweg.
Der BGH schrieb noch dazu: “Eine  Regelung durch den Gesetzgeber  wäre wünschenswert.”
Nur sieben Jahre später ist der  Gesetzgeber diesem Wunsch  gefolgt.Der Bundesrat hat
vor kurzem einer Verordnung  ( Drucksache 153/09) zugestimmt,  mit der unter anderem die  Straßenverkehrsordnung geändert  wird.
§ 24 Abs. 1 wird wie folgt gefasst:
(1) Schiebe- und  Greifreifenrollstühle, Rodelschlitten,  Kinderwagen, Roller,  Kinderfahrräder, Inline- Skates,  Rollschuhe und ähnliche nicht  motorbetriebene  Fortbewegungsmittel sind nicht  Fahrzeuge im Sinne dieser  Verordnung. Für den Verkehr mit  diesen Fortbewegungsmitteln  gelten  die Vorschriften für den  Fußgängerverkehr entsprechend. 
Dadurch wird Gesetz, was vorher  Rechtsprechung war. Für die  Fußgänger auf Rollen wurde  zugleich eine Extra-Vorschrift  geschaffen:
§ 31 Sport und Spiel
(1) Sport und Spiel auf der  Fahrbahn, den Seitenstreifen und  auf Radwegen sind nicht erlaubt.  Satz 1 gilt nicht, soweit dies durch  ein die zugelassene Sport- oder  Spielart kennzeichnendes  Zusatzzeichen angezeigt ist. 
(2) Durch das Zusatzzeichen wird  das Inline-Skaten und  Rollschuhfahren zugelassen. Das  Zusatzzeichen kann auch allein  angeordnet sein. Wer sich dort mit  Inline-Skates oder  Rollschuhen  fortbewegt, hat sich mit äußerster  Vorsicht und unter  besonderer Rücksichtnahme  auf den  übrigen Verkehr am rechten Rand in  Fahrtrichtung zu bewegen und  Fahrzeugen das  Überholen zu  ermöglichen.
Straßenverkehrsbehörden können  damit künftig Straßen (in Tempo-30-  Zonen) sowie Radwege für  Skater  freigeben.
Wer im Lawblog-Quiz  fälschlicherweise Straße und Radweg  angekreuzt hat, kann sich zumindest   damit trösten, ein zukunftsorientierter  Jura-Rater zu sein.
Seite15_img1.gif 14.5.1 Unbenannt